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Handlungsfeld

Gebäudehüllensanierung

Beschreibung der Maßnahme

Gut gedämmte Dächer und Fassaden und Fenster mit Dreifachverglasung für geringen Wärmeverlust sind eine wichtige Voraussetzung, um den Wärmebedarf erheblich zu reduzieren. Für einen verringerten Wärmebedarf ist auch eine geringere thermische Leistung notwendig. Außerdem tragen solche Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz bei, was angesichts des bereits eingetretenen Klimawandels gleichzeitig eine Möglichkeit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels darstellt und zudem die erforderliche Energie zum Kühlen von Räumen im Sommer reduziert. Natürlich hängen auch hier die erforderlichen Investitionen ganz erheblich von den örtlichen Gegebenheiten ab. Denkmalschutz und bereits getätigte Sanierungsmaßnahmen, die Art des Gebäudekubus und der Fensterflächen, viele Faktoren haben einen Einfluss auf die anfallenden Kosten für eine Wärmesanierung.

Erste Schritte zur Umsetzung sind die Erstellung eines Sanierungsfahrplans für die Gebäude des jeweiligen Krankenhausstandortes sowie die Prüfung von Finanzierungsoptionen.

CO2-Minderung der Maßnahme

Im Mittel verbrauchen Krankenhäuser etwa 300 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter (m2) und Jahr an Wärme. Beim derzeitigen Energieträgermix in Krankenhäusern besteht ein CO2-Einsparpotenzial von rund 81 kg CO2-Emissionen pro m2 und Jahr, wenn der Wärmebedarf um 50 Prozent reduziert werden kann.

Kosten der Maßnahme

Zur Abschätzung der anfallenden Investitionskosten kann als Faustformel damit gerechnet werden, dass etwa 500 Euro pro m2 erforderlich sind, um die erforderliche Wärmeenergie zu halbieren. Vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen Kosten für Handwerksleistungen und Baukosten, ist diese Faustformel vermutlich nicht mehr zutreffend. Auf der anderen Seite sind die erzielbaren Kosteneinsparungen vor dem Hintergrund gestiegener Energiekosten auch gestiegen. Geht man dennoch von den Werten des Modellkrankenhauses in Höhe von 212 kWh pro m2 aus, die vor den Maßnahmen zur Gebäudehülle (Dächer, Fassaden, Fenster) typisch sind, wäre in etwa das Niveau der Energieeinsparverordnung 2009 erreichbar. Tiefere Sanierungen würden bei entsprechend teureren Maßnahmen eine noch höhere Einsparung ermöglichen.

Umsetzungsrelevante Akteure

Umsetzungsrelevante Akteur:innen sind in erster Linie die (kaufmännischen) Geschäftsführungen der Krankenhäuser und das für die Bewirtschaftung zuständige Fachpersonal. Eine umsetzungsrelevante Voraussetzung ergibt sich zudem im Rahmen der Finanzierung zusätzlicher Investitionen, wofür die zuständigen Länder entsprechende Mittel in die Haushalte einstellen müssen. Auch Energieversorgungsunternehmen können beispielsweise im Rahmen der Entwicklung spezieller Contracting-Angebote, zum Auf- und Ausbau lokaler Wärmenetze und hinsichtlich einer Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Wärme wichtige Umsetzungsakteure sein.

Synergie- und positive Begleiteffekte

Diese sind gegeben, wenn die Dämmung von Außenwandflächen zu einer verbesserten Aufenthaltsqualität führt, die Hitzebelastung in Innenräumen gemindert wird und wenn die Maßnahmen gemeinsam mit der Begrünung von Dach- und Fassadenflächen und dem Bau von und PV-Dachanlagen erfolgt. In diesem Fällen ist die Wärmedämmung auch ein Beitrag zur Klimaanpassung (siehe auch Handlungsfeld „Pho­to­volt­a­ik“).

Zeithorizont für Umsetzung

5 bis 10 Jahre


Praxisbeispiele: Ge­bäu­de­hül­len