LWL-Kliniken Münster und Lengerich

Umstellung des internen Fuhrparks am Standort Lengerich

In der LWL Klinik Lengerich erfolgt der interne Warenverkehr über dieselbetriebene Tiefladerfahrzeuge der Fa. Ruthmann. Aufgrund der Tatsache, dass diese Fahrzeuge in Zukunft nicht mehr verfügbar sein werden und diese auf dem Klinikgelände sehr hohe Abgas- und Geräuschmissionen erzeugen, sollen sie ersetzt werden. Nach einer intensiven Marktrecherche, kristallierte sich eine Lösung mit einem sogenannten Fleettrain heraus. Es handelt sich hierbei um ein elektrisch angetriebenes Schleppfahrzeug mit einer entsprechenden Anzahl von Anhängern. Aufgrund der Konzeption dieser Anhänger, die mit einer absenkbaren Plattform ausgerüstet sind, lassen sich alle auf dem Klinikgelände vorkommenden Güter, transportieren.

Abfallvermeidung im Lebensmittelbereich

Die Verschwendung von Lebensmitteln ist in Krankenhäusern leider noch häufig anzutreffen, lässt sich jedoch mit einfachen Kniffen eindämmen.

Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen erfolgt an den LWL-Kliniken in Münster und Lengerich bisher zum Beispiel mit folgenden Maßnahmen:

• •Einführung einer Bestellpflicht für Vorsuppen
• Ausgabe kleinerer Portionen, um Tellerreste zu vermeiden
• •Verwendung von Produkten, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben, aber noch gut sind (Verteilung an Mitarbeiter*innen)
• •Teilnahme an Projekten gegen Lebensmittelverschwendung, z.B. NAHGAST (nachhaltige Außer-Haus-Gastronomie)

Weitere Pläne:

• •Vermeidung von Brotabfällen auf den Stationen

Jährlich können über 13 Tonnen an Lebensmittelabfällen vermieden und damit finanzielle Ersparnisse von 30 bis 40 Tausend Euro ermöglicht werden.

Erneuerung der Wärmezentrale

Zur Zeit wird die Klinik mit zwei Erdgaskesseln mit Wärme versorgt. Einer davon ist ein Brennwertkessel. Zusätzlich sind zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) installiert, die die Grundwärme liefern. Die beiden Module sowie die Kessel sind aufgrund ihres Alters und Zustands abgängig. Die zukünftige Wärmeversorgung wird durch zwei Ergasbrennwertkessel (deutlich kleiner als bisher), einem Holzpelletskessel und einem BHKW-Modul gewährleistet.

Einführung von elektronischen Unterschriften-Pads

Um den Papierverbrauch innerhalb der Kliniken, insbesondere während der Aufnahmeprozesse von neuen Patient*innen zu reduzieren, wurden 5 Unterschriften-Pads angeschafft, die die Unterschriften digital erfassen. Damit wurde der Verbrauch von ca. 70.000 Blatt Papier vermieden. Der Papierverbrauch hat sich um 50% reduziert.

Elektronisches Bewerbungsverfahren

Um innerhalb der Bewerbungsprozesse Papier einzusparen, wurde das gesamte Verfahren umgestellt. Bewerbungen werden ausschließlich auf elektronischem Weg entgegengenommen. Auch Ab-/ und Zusagen erfolgen per Mail. Der Papierverbrauch, insbesondere der Verbrauch an Briefumschlägen, konnte so reduziert werden. Es wurde der Verbrauch von ca. 100.000 Blatt vermieden, überwiegend auf der Bewerberseite.

Hygieneartikel ohne Mikroplastik

Um die Patient*innen und die Umwelt vor Mikroplastik zu schützen und die Mikroplastikbelastung zu reduzieren, wurden Hygieneartikel, insbesondere Duschgele und Rasierschäume, in den Patientenzimmern auf mikroplastikfreie Alternativen umgestellt.

Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie im Plastikatlas des BUND (https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/plastikatlas-2019/).

Sparmodus bei der Toilettenspülung

Um großflächig Wasser einzusparen, wurde in den Toilettenspülungen der Verwaltungsgebäude der Sparmodus aktiviert. Der Wasserverbrauch pro Spülung konnte so von knapp 9l pro Spülgang auf 3-6l reduziert werden.

Einsparung von Reinigungsmitteln

Um den Verbrauch von Reinigungsmitteln zu reduzieren, erfolgte die Verdünnung der hochkonzentrierten Reinigungssubstanzen sowie die Einführung von Sprühköpfen. Die Reinigungsmittel lassen sich so einfacher dosieren und auf den Oberflächen verteilen. Zudem wurden die Reinigungskräfte geschult und über die richtige Dosierung der Reinigungsmittel informiert. Wir gehen davon aus, dass ca. 20 % der Reinigungsmittel eingespart werden konnten.

Ausstattung der Duschen mit Strahlreglern

Mit dem Ziel, den Wasserverbrauch zu reduzieren, wurden die Duschen der Patientenzimmer mit Durchflussbegrenzern ausgestattet. Der Wasserverbrauch konnte um durchschnittlich 2,5 l pro Minute gesenkt werden. Die Maßnahme wurde mit der Hygienefachkraft abgestimmt. Die Begrenzer sind durch einen externen Dienstleister geprüft worden.

Einführung eines TaxiBusses

Um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, wurde ein TaxiBus eingeführt, der die verschiedenen Einrichtungen miteinander verbindet und eine Transportmöglichkeit zum Hauptbahnhof bietet. Patient*innen sowie Besucher*innen können den Bus telefonisch oder online buchen, sodass Leerfahrten vermieden werden. Der Preis für eine Fahrt mit dem TaxiBus übersteigt die des normalen Busfahrtpreises nicht.

Verzicht auf Thunfisch

Um die Überfischung der Meere zu schützen und aufgrund mangelnder, fair fischender Lieferanten, wurde die Nutzung von Thunfisch bis auf weiteres ausgesetzt.

Verwendung von Bio-Fleisch

Alle Einrichtungen der LWL- Kliniken verwenden auch Bio- Fleisch. Der Anteil an Biofleisch liegt beim Frischfleisch bei ca. 27 %. Ansonsten wird auf gute Haltungsformen bei der Erzeugung geachtet. Die Einkaufspreise liegen ca. 30% höher.

Nutzung von schadstoffärmeren Spülmitteln

Um die Umwelt und das Abwasser vor einem zu hohen Schadstoffeintrag zu schützen, nutzt die Küche in Münster phosphat- und chlorfreie Spülmittel.

Waschmitteleinsparung durch Dosierhilfen

Um den Waschmittelverbrauch der Patient*innen zu reduzieren und so einer Belastung des Abwassers entgegenzuwirken, wurden Anleitungen zur richtigen Waschmitteldosierung an den gemeinschaftlich genutzten Waschmaschinen ausgelegt. Zusätzlich dazu soll mithilfe von bereitgestellten Dosierkappen, inkl. Markierungen, die richtige Handhabung unterstützt werden.

Nutzung der Aufzüge mithilfe von Schlüsseln kontrollieren

Um die Nutzung der Aufzüge und somit den Stromverbrauch zu reduzieren, wurden die Aufzüge der psychiatrischen Einrichtungen mit Hinweisen und der Aufforderung zum Treppensteigen versehen. Damit die Aufzüge ausschließlich von Personen genutzt werden, die auf diese angewiesen sind, wurden außerdem Schlüssel eingeführt, die ermöglichen, dass die Aufzugnutzung vom Personal kontrolliert und eingeschränkt werden kann.

Umstieg auf torffreie Blumenerde

Da Moore global gesehen einen wichtigen CO2- Speicher darstellen, ist es notwendig, auf torffreie Alternativen der gängigen Blumenerden umzusteigen und dem Abbau der Moore so entgegenzuwirken. Aus diesem Grund verwenden die LWL-Kliniken auf ihren Außenanlagen torffreie Blumenerde.

Sensibilisierung der Mitarbeitenden und Patient:innen in der Speiseversorgung

Berechnung der CO2-Bilanz aller Menüs im Sommer- und Winterspeiseplan sowie Auslobung von klimafreundlichen (stoßen 40 % weniger CO2 aus als herkömmliche Gerichte) und veganen Menüs.
Green Nudging: Durch Hinweise/Icons auf dem Speiseplan sollen Mitarbeitende und Patient:innen auf klimafreundliche und vegane Gerichte im Speiseplan aufmerksam gemacht werden. Sie sollen angeregt werden, sich für diese Gerichte zu entscheiden und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch die Information und Kennzeichnung können Mitarbeitende und Patient:innen für klimafreundliche Gerichte sensibilisiert werden und sie können selbst eine Entscheidung treffen, ohne sich bevormundet zu fühlen.